Arti Schock
Lauchi


Arti' s AbenteuerFür kleine und grosse Kinder

 Ausschnitte

 

Um es gleich zu sagen; diese Ereignisse können nur Eingeweihte und kleine Kinder beobachten und auch erkennen.

Es ist die Welt des Gartens - aber nicht die gewöhnliche, sichtbare, sondern eine andere, geheimnisvolle und lustige Welt.

Hier tummeln sich liebliche Gestalten; aber auch lustige oder gar böse Gesellen.

Ihr werdet über Dinge staunen, die ihr bisher weder gesehen noch gehört habt.

Vielleicht hörtet ihr mal hier und da von einem ganz alten Mann oder einer ganz alten Frau über derartiges; aber das habt ihr

sicher schon wieder vergessen.

Ich will damit beginnen, dass mir eines Tages per Zufall - ich hatte es mir gerade zu einem kleinen Mittagsschlummer in meinem

blauen Liegestuhl bequem gemacht - eine leise Stimme ins Ohr flüsterte:

"Hör mal zu, du müder Mann, ich habe dir was zu

erzählen.." .

Ich hörte mich sagen: "Was gibts denn, wer bist du denn?"

Ich öffnete einen Spalt die Augen und erkannte einen gar kauzigen, kleinen Gesellen.

"Wer bist du, was willst du von mir?" fragte ich noch einmal.

"Meine Name ist Lauchi;" sagte der Kleine, "ich soll dir vom Chef Grüsse ausrichten."

Im selben Augenblick kam unsere Katze Gesine aus dem Gebüsch und das kleine Wesen war augenblicklich verschwunden.

Ganz klar dachte ich mir, du hast das nun geträumt und hatte diese Geschichte auch bald wieder vergessen.

 

Am nächsten Nachmittag nahm ich eine Wolldecke und begab mich unter den alten Apfelbaum im hinteren Garten. Dort breitete

ich diese im Schatten des knorrigen, im Wind oft ächzenden, bizarren, grünen Freundes aus.

 Kaum schloss ich müde die Augen - das

Gezwitscher einiger Vögel hatte mich eingeschläfert - da vernahm ich plötzlich wieder

diese leise Piepsstimme:

"Nun hör mir doch mal zu, du müder Mann, ich kann dir Dinge erzählen, welche vorher noch niemand zu hören bekam."

Nun, dachte ich mir, du träumst natürlich schon wieder.

Doch das Stimmchen liess nicht locker: "Grüsse vom Chef...und du sollst mir heute

Gehör schenken"

Vorsichtshalber - um das Wesen nicht zu erschrecken - bewegte ich mich nicht, ja ich hielt sogar die Augen geschlossen.

"Was ist nun?"...

..hörte ich den Kleinen piepsen.

"Ich habe nicht den ganzen langen Tag Zeit!" So entschloss ich mich - obwohl es mir etwas lächerlich vorkam - zu einer Antwort.

"N un, kleiner Mann" ,sagte ich, "erzähle, was du zu sagen weisst..."

Der Wicht räusperte sich umständlich und begann:

"Also wie gesagt, Grüsse von meinem Chef." "Danke, grüss ihn auch von mir. Aber wie heisst du eigentlich?"

"Man nennt mich den Lauchi, Lauchi Schnitt," lispelte der Kleine. Das er ganz winzig war, hatte ich durch den Lidspalt bemerkt...etwa

handgross.

Dabei saß er auf der untersten Astgabel des Apfelbaums - welcher übrigens die besten und frühesten Sommeräpfel im Geäst trug,

die man sich vorstellen kann.

 

Nun begann Lauchi auferegt zu plaudern; "stell dir mal vor, Mann, mein Chef Arti hatte gesten abend gerade seine grünen

Kopfblätter angelegt - er wollte sich gerade zur Ruhe begeben - da verspürte er an der Fusswurzel ein zartes Zwicken... "

Mann - dachte er - es wird doch nicht einer, jener gefahrlichen Burschen sein - von denen in der letzten Zeit viel zu hören war

welche uns kleine Gartenwichtel durch die Gartenerde in unsere empfindichen kleinen Zehen beissen.

Da nun Arti mit seinen Beinchen tief im Boden steckte, war es ihm nicht möglich, nach unten zu greifen, oder gar zu kriechen, um

den Quälgeist dingfest zu machen.

 

"Lauchi," rief er mich an, " hilf mir doch mal